Anstieg in Bochum, Herne und Witten – rechte Delikte dominieren Statistik
Das Polizeipräsidium Bochum hat die Zahlen zur politisch motivierten Kriminalität (PMK) für das Jahr 2024 veröffentlicht. Die Zahl der Delikte ist um 25,2 Prozent gestiegen. Insgesamt wurden 457 Fälle registriert – ein Plus gegenüber 365 im Vorjahr. Damit liegen die Städte Bochum, Herne und Witten zwar unter dem nordrhein-westfälischen Landesdurchschnitt (plus 41,8 Prozent), verzeichnen aber dennoch einen spürbaren Anstieg.
Rechtsextreme Straftaten im Fokus
Der größte Anteil entfällt erneut auf das rechte Spektrum. 269 der erfassten Straftaten waren rechtsextrem motiviert – ein Zuwachs von knapp 36 Prozent. Besonders häufig wurden Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verwendet oder Volksverhetzungen angezeigt. Organisierte Strukturen rechtsextremer Gruppen wurden laut Polizei bislang nicht festgestellt.
Fast jede zweite politisch motivierte Straftat wurde aufgeklärt. Die Aufklärungsquote liegt bei 46,2 Prozent – leicht über dem Landesdurchschnitt. Besonders hoch ist sie bei Gewaltdelikten: 62,5 Prozent der Fälle konnten in diesem Bereich geklärt werden. Bei rechtsextremistisch motivierten Gewalttaten wurden elf von zwölf Fällen aufgeklärt.
Rückgang bei Delikten mit ausländischer Ideologie
Die Fallzahlen im Bereich „ausländische Ideologie“ sind um ein Viertel auf 48 Fälle gesunken. Auch die politisch links motivierte Kriminalität blieb weitgehend stabil (41 Fälle). In beiden Phänomenbereichen wurde jeweils eine geringe Anzahl an Gewalttaten registriert.
Im Bereich der sogenannten „sonstigen“ politisch motivierten Straftaten kam es zu einem Anstieg auf 86 Fälle. Dazu zählen unter anderem Sachbeschädigungen im Zusammenhang mit der Europawahl sowie Taten mit Bezug zur Energie- oder Tierschutzpolitik.
Die Polizei meldet weiterhin keine Anzeichen für eine organisierte Reichsbürger- oder Selbstverwalterszene in der Region. Auch im Bereich religiös ideologischer Kriminalität – etwa Islamismus – blieb die Fallzahl mit 13 Fällen auf niedrigem Niveau.
Laut Behördenangaben setzt die Polizei weiterhin auf eine Kombination aus repressiven Maßnahmen und Prävention. In Kooperation mit Kommunen und zivilgesellschaftlichen Akteuren soll die Sicherheit in Bochum, Herne und Witten gewährleistet werden.